top of page
Logo mit Ä_edited.png

„Lass sie reden, hör nicht auf den Hass“

Aktualisiert: 16. Apr.

Sechstklässler der IGS Wilhelmshaven lernen die richtige Art der Konfliktlösung


Wie löse ich einen Streit sanft? Wie deeskaliere ich einen Konflikt? Und wie schütze ich mich, falls ich angegriffen werde? All diese Fragen können die Sechstklässlerinnen und Sechstklässler der IGS Wilhelmshaven nun sicher beantworten – und auch umsetzen. Im Rahmen einer Projektwoche lernten sie mit dem Kampfsportstudio Krebser (KSK) die richtige Selbstverteidigung, mit Mediatorin Elke Uldahl die Deeskalation der Gewaltspirale und mit Polizistin Samia Thoebel Deeskalation aus Polizeisicht.


Die Unterstützer der Gewaltpräventionswoche: Schule, Polizei WHV/FRI, Mediatorin, KSK, VKP und Sparkasse
Die Unterstützer der Gewaltpräventionswoche: Schule, Polizei WHV/FRI, Mediatorin, KSK, VKP und Sparkasse

Stärker als die eigenen Gefühle

Das Gelernte setzten die Schüler in Projekte um, die sie am Freitag im Forum der Schule den Mitschülern, Eltern und Geschwistern vorführten. „Sie haben sich ausgetobt und waren wahnsinnig kreativ“, betont Jahrgangsleiterin Julia Eickhoff. „Es ist bravourös, was die Kinder neben den Trainingsmodulen und dem Zukunftstag innerhalb von drei Tagen ausgearbeitet haben.“ Eine der Klassen hat ihr neues Wissen in ein Theaterstück umgewandelt, indem die Protagonisten Götter des Olymp sind. „Die Stärke der Selbstbeherrschung“ zeigt die Gedankengänge, die während eines Konflikts hochkochen. Lasse ich meine Gefühle zu und schlage zu? Bin ich stark und ziehe mich zurück? Sehen die anderen mich dann als Schwächling? Die Quintessenz des Stücks wurde deutlich: Wut ist wie ein Schneeball, der immer größer wird. Doch der Konflikt wird gelöst: „Die wahre Stärke ist, mit seinen starken Gefühlen umgehen zu können. Wahre Stärke liegt nicht im Schreien und Schlagen, sondern im Ruhig bleiben“, schließen die Schüler das Stück.


Stetige Prävention zeigt Wirkung

Neben vielen kleineren Projekten wie Kurzfilmen und Videos sowie einem im Chor vorgetragenen Lied, stellten Schüler auch ein Gedicht vor, dass sie mithilfe von KI schreiben und auch rappen haben lassen – mit einem verblüffenden Ergebnis. „Lass sie reden, bleib fair, hör nicht auf den Hass. Sei die Person, die anderen hilft, du schaffst das!“ heißt es in dem Gedicht.


Die Projektwoche zur Gewaltprävention ist eine von vielen Projekten, die die Schule regelmäßig anbietet, erklärt Schulleiter Knut Engeler. „Das fruchtet total. Wir bekommen von Externen, zum Beispiel bei Klassenfahrten, immer als Rückmeldung, wie nett unsere Schüler sind.“ Durch die ständigen Wiederholungen der Projekte bleibe es ihnen auch im Gedächtnis. Natürlich gebe es keine festen Messwerte für einen Erfolg, doch die Erfahrungen zeigen eine gute Entwicklung. Die Projektwoche zur Gewaltprävention in den sechsten Klassen anzusetzen, sei es aus mehreren Gründen sinnvoll. Unter anderem haben die Schüler in dem Alter ein besonderes Ungerechtigkeitsbewusstsein.


Das meint auch Marnie Menkens, Geschäftsführerin des Vereins für kommunale Prävention (VKP), die diese Woche mitorganisiert hat. „In den sechsten Klassen haben die Schüler ein gutes Alter, die komplexen Zusammenhänge eines Konflikts auch zu verstehen.“ Besonders, wenn es um die Deeskalation aus Polizeisicht und damit um Recht geht, können die Schüler die Fälle verstehen, die für Jüngere vielleicht zu hart wären. Doch besonders bei der Selbstverteidigung mit dem KSK habe sie gemerkt, dass der Kurs etwas mit den Schülern macht. „Bei den Jungs ging es eher darum, in Konflikten das Gegenüber zu verstehen, Empathie zu empfinden. Die Mädchen haben gelernt, selbstbewusst zu sein, dass sie laut sein dürfen – und auch sollen.“ Finanziell unterstützt wurde die Projektwoche von der Sparkasse Wilhelmshaven und der OLB.


Comments


bottom of page